Friedrich Rückert
Friedrich Rückert wurde 1788 in Schweinfurt geboren und starb 1866 in Neuses (heute Teil von Coburg). Er schrieb unter dem Pseudonym Freimund Raimar, Reimar oder Reimer und war ein deutscher Dichter, Übersetzer und einer der Begründer der deutschen Orientalistik. Er ist Namensgeber des Friedrich-Rückert-Preises.
"Ach, wie ist der Mensch zerbrechlich, // Ach, wie flüchtig unaussprechlich // Eilt die Zeit, und nimmt ihn mit." - Das Ewige. In: Gesammelte Gedichte. 2. Theil."Am Abend wird man klug // Für den vergangenen Tag, // Doch niemals klug genug // Für den, der kommen mag." - Gesammelte Gedichte, Bd. II
"Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren." - Gesammelte Gedichte, Bd. II
"Durch Schaden wird man klug // Sagen die klugen Leute. // Schaden litt ich genug, // Doch bin ich ein Tor noch heute." - Gesammelte Gedichte, Bd. II
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"Erst nach dem Nachbarn schaue, // Sodann das Haus dir baue! // Wenn der Nachbar ist ein Schuft, // So baust du dir deine Totengruft." - Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland, Bd. II
"Fertig bin ich allenfalls // Mit der Welt nun hier auf Erden, // Und nichts bleibt mir übrig, als // Fertig mit mir selbst zu werden." - Lieder und Sprüche
"Je höher du wirst aufwärts gehn, // Dein Blick wird immer allgemeiner; // Stets einen größern Teil wirst du vom Ganzen sehn, // Doch alles Einzle immer kleiner." - Gesammelte Gedichte, Bd. II
"Wer trinkt soll reinen Herzens sein, // mit Wein ist nicht zu scherzen." - Der Talismann des Weines. In: Gesammelte Poetische Werke, Band 5.
"Am besten machst du gleich dein Ding im Anfang recht; // Nachbesserung macht oft Halbgutes völlig schlecht." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI. Buch, I, Nr. 25.
"Anmuthig werden selbst alltägliche Sentenzen // Im Silbenwasserfall melodischer Kadenzen." - Die Weisheit des Brahmanen, I. Buch, Nr. 58.
"Das Gute wissen, weit ist noch das thun davon; // Das Böse kennen ist des Bösen Anfang schon." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI. Buch, II, Nr. 18.
"Denn nur aufs Ziel zu sehn, verdirbt die Lust am Reisen." - Die Weisheit des Brahmanen, X, 88
"Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise; Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI-I, 6
"Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiß, // Die Menschen machen selbst die Höll' einander heiß." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI. Buch, III, Nr. 13.
"Der Übersetzung Kunst, die höchste, dahin geht, // Zu übersetzen recht, was man nicht recht versteht." - Die Weisheit des Brahmanen, IX, 58
"Die Demut ehre du, und zu der Demut Ehren sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren." - Die Weisheit des Brahmanen, I, 40
"Du klagest, dass die Welt so unvollkommen ist, und fragst warum? Weil du so unvollkommen bist!" - Die Weisheit des Brahmanen, V, 69
"Mit Andacht lies, und dich wird jedes Buch erbauen; Mit Andacht schau, und du wirst lauter Wunder schauen; Mit Andacht sprich nur, und man hört dir zu andächtig; Mit Andacht bist du stark, und ohn' Andacht ohnmächtig." - Die Weisheit des Brahmanen X, 98
"Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! // Ein Thor ist zugethan, doch tausend sind noch offen." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI. Buch, V, Nr. 41.
"Schlecht ist das Schlechte nicht, denn das verkennt man selten; das Mittelmäß'ge ist's, das leicht für gut kann gelten." - Die Weisheit des Brahmanen XVI-I, 68
"Schlimm sind die Schlüssel, // die nur schließen auf, nicht zu; // Mit solchem Schlüsselbund im Haus // verarmest du." - Die Weisheit des Brahmanen III.46-19
"Trifft dich des Schicksals Schlag, so mach' es wie der Ball: // Je stärker man ihn schlägt, je höher fliegt er all." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI. Buch, V, Nr. 40.
"Vom Übermaß der Lust wird Leid hervorgebracht; das Auge selber weint, sobald man heftig lacht." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI-I, 22
"Wer beide Hände voll hat und noch mehr will fassen, // Wird das auch, was er hat in Händen, fallen lassen." - Die Weisheit des Brahmanen, XVI. Buch, II, Nr. 3.
"Wer scheinen will, wird niemals etwas sein."
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